Husten, Zähneknirschen, Kopfscheue – hier half CranioSacrale Therapie und Taping
Smarty ist ein knapp 3-jähriger Ponymix-Wallach, lebt in einer kleinen Offenstallherde, ist sehr menschenbezogen und brav, wird viel ausgeführt und gerade anlongiert.
Einmal tränte plötzlich sein rechtes Auge für ca. 1 Woche. Dann kam unregelmäßiger Husten dazu, ohne Ausfluss, unverändert über 2-3 Wochen.
Die Besitzerin wartete erst ab, rief dann den Tierarzt zur Kontrolle der Atemwege – tatsächlich leicht verschleimte Lunge, deshalb schulmedizinischer Schleimlöser, Kräutertee mit Thymian und Honig, Bewegung…
Nach 3 Wochen leichte Besserung des Hustens und der Tierarzt hörte „nichts“ mehr auf der Lunge. Nur die oberen Atemwege waren noch nicht wieder ganz frei. Aber der Besitzerin fiel glücklicherweise auf, dass Smarty nicht der Alte war und auch beim Longieren immer wieder mal den Kopf warf. So rief sie vorsorglich Manuelle Tiermedizin Uschi Horsten.
Meine Untersuchung nahm etwas mehr Zeit in Anspruch, weil ich auf der Suche nach einem Atemwegsproblem die Rippen und den Rumpf kontrollierte, wegen des Kopfschüttelns das Genick – alles ohne Ergebnis.
Der Befund der ausführlichen Untersuchung ergab einen stark verspannte Hals im unteren Bereich und ein deutlich kopfscheues Verhalten bei Berührung im Bereich Nasenbein, Stirnbein und Schläfe auf der rechten Seite. Smarty hatte offensichtlich Stress mit Berührungen dort, warf den Kopf und knirschte laut mit den Zähnen! An allen anderen Stellen konnte ich ihn entspannt berühren.
Hintergrund der Symptome war, dass sich die Schädelplatten im Bereich Nase/Auge/Stirn/Schläfe rechts blockiert hatten. Dadurch konnte der craniosacrale Rhythmus aus der Produktion der Gehirnflüssigkeit nicht mehr fließen. Sicher hatte Smarty Druck auf dem Kopf, wahrscheinlich Kopfschmerzen. Außerdem ist der Kopfbereich verbunden mit dem Hals und der Atmung, so dass die Verspannungen Atemwegsprobleme zur Folge hatten. Der Schleim war also die Folge, nicht die Ursache. So konnte die Behandlung des Symptoms „Schleim in der Lunge“ natürlich auch nicht die Ursache abstellen. Der Tränenfluss war Ausdruck des blockierten Tränenbeins, einer kleinen Knochenplatte unterhalb des Auges.
Es war kein Vorfall bekannt, keine äußeren Verletzungen zu sehen. Wir wissen nicht, wie es passiert ist. Wir vermuten, dass Smarty sich beim Spielen oder an seiner etwas ungewöhnlichen Heuraufe den Kopf gestoßen hat, vielleicht auch vorübergehend festhing.
Meine Behandlung bestand in CranioSacraler Therapie der Schädelplatten auf der rechten Kopfseite und einer Lockerung der Faszien und Muskeln am unteren Hals beidseits. Immer wenn ich die Hand sanft auf die nächste Schädelplatte legte, kamen von Smarty erst schüttelnd und zähneknirschend Abwehrreaktionen, aber nur Sekunden später ein entspanntes „In-sich-Hineinhören“ und eine kleine Bewegung der Schädelplatten im Rhythmus der Gehirnflüssigkeitswellen. Es waren insgesamt drei Behandlungen von je ca. 30 min erforderlich und zum Schluss noch ein Tape zur mehrstündigen Entspannung des Halses. Erst dann waren alle Symptome und Abwehrreaktionen wieder weg.
Ich bin sehr froh, dass die Besitzerin nach dem schulmedizinischen Teilerfolg weiter nach Besserung für ihren Liebling suchte. Denn andernfalls wäre es gut möglich gewesen, dass Smarty zum Headshaker geworden wäre wegen des unangenehmen Drucks in seinem Kopf. Jetzt können die beiden dem Anreiten wieder entspannt entgegensehen. Alles Gute, lieber Smarty!