Erstbehandlung einer Trageschwäche oder „das Pferd ist überbaut“

Bereits die erste manuelle Behandlung kann einen sichtbaren Unterschied machen! Verspannungen sind schmerzhaft und können bereits bei EINER Behandlung deutlich verbessert werden. So kann man es auf den Bildern von Toby sehen, einem 13-jähriger Quarter Wallach, der bei seinen Vorbesitzern erst auf lange Wanderritte geschickt wurde und dann monatelang rumgestanden hat.

VOR der Behandlung wirkt das Pferd überbaut. Hinten steht er am liebsten in Schrittstellung (Foto 1). Wenn er hinten geschlossen aufgestellt wird (Foto 2), dann sieht er im Seitenbild deutlich überbaut aus.

Ist das Pferd überbaut?

Überbaut heißt eigentlich, die Kruppe wäre höher gewachsen als der Widerrist. Hier liegt aber eine Trageschwäche vor mit verspannten Faszien am Hals und zu schwachen Muskeln des Rumpftrageapparats.

Toby geht nicht lahm und trägt mehrmals wöchentlich brav seine Reiterinnen. Wirbelsäule und Beingelenke sind (noch) nicht arthrotisch verändert, die Sehne halten (noch) dem Zug stand. Erfreulicherweise vereinbarte die neue Besitzerin aber vorsorglich einen Check von Manueller Tiermedizin Uschi Horsten machen.

Zwei Stunden dauert die manuelle Erstbehandlung mit Beurteilung im Stand und in der Bewegung, Ganzkörperuntersuchung, Sattel-, Huf- und Zahncheck.

Der Wallach kommentiert jeden Schritt der manuellen Behandlung: Bei der Berührung an einer schmerzenden Körperstelle hebt er den Kopf, dreht den Hals, legt die Ohren zurück oder bewegt sich ein paar Schritte. Wenn die ruhige, sanfte, tiefgehende Behandlung wirkt, fällt sein Hals, das Maul arbeitet, die Augen werden weich und die Lider schwer.

Zum Abschluss bekommen Besitzerin und Reitbeteiligung neben viel Beratung noch „Hausaufgaben“, damit sie die folgenden Tage das Gewebe weiter lockern können. Auch das Training zum Muskelaufbau wird erklärt und besprochen. Führübungen und Grundlagen von Physiotherapie an der Longe werden vermittelt.

NACH dem Ersttermin scheint der Wallach vorn gewachsen zu sein. Der Quarter wirkt nicht mehr überbaut. Der Rumpf hängt am Widerrist nicht mehr sondern wird getragen. Durch gezieltes Muskeltraining kann der Rumpf weiter angehoben werden.

Tragkraft entsteht

Fazit: Manuelle Tiermedizin (Physiotherapie, Osteopathie und CranioSacrale Therapie) lockert alte Verspannungen in Muskeln, Gelenken und Faszien. Besitzerin und Reitbeteiligung sorgen in den Folgewochen für den Muskelaufbau, durch dosiertes Reiten und durch häufige Physiotherapie an der Longe. Vorbeugungstermine werden alle sechs Monate angeboten. So bleibt Toby dauerhaft gesund und tragfähig.