Arthrose im Hufgelenk nach Weideunfall und die Folgen
Lance, ein 13-jähriger Warmblutwallach, hatte einen Weideunfall vor zwei Jahren, danach eine Operation am Kronbein vorn links. Nun wurde er mir vorgestellt wegen einer Arthrose in dem Hufgelenk. Laut Röntgenbild ist eine Knochenzubildung gewachsen, die die Streckung begrenzt und eine Bewegungsstörung verursacht.
Insgesamt ist Lance in guter Verfassung, wird auch schonend geritten, großes Lob an die Besitzerin!
Leider verhindert die Verknöcherung eine komplette Streckung des Gelenks. Daran ist nichts mehr zu ändern und Lance muss mit dieser Bewegungsstörung leben. Aber zusätzlich fand ich Einschränkungen in der Innenrotation und in der Adduktion des Hufgelenks. Beides konnte ich manuell behandeln und die nützlichen Handgriffe der Besitzerin zeigen. Beim Kontrollbesuch diese Tage konnten wir uns freuen, die zwei zusätzlichen Einschränkungen waren weg!
Durch die Bewegungsstörung im Vorderfuß hatte sich eine Schonhaltung durch den Körper von Lance gezogen. Bei meinem ersten Besuch fand ich verspannte Muskeln bis in die Kruppe und in die Hinterbeine mit der unschönen Entwicklung, dass der Biceps hinten rechts auch die Kniescheibe nach außen zog. Ein unsicherer Gang – vor allem bergab – war die Folge. Doch mittels Stresspunktmassage und Dry Needling entspannte ich die Kruppenmuskeln und den Biceps, glich so den Muskelzug auf die Kniescheibe aus. Zusätzlich bekam die Besitzerin „Hausaufgaben“, nämlich dosiert Seitengänge in das Bewegungsprogramm von Lance aufzunehmen.
Nur die hartnäckige Verspannung im Wadenmuskel konnte ich in dem Termin nicht befriedigend lösen. Also brachte ich ein Tape an, um den Muskel weitere zwei Tage lang zu entlasten. Und siehe da – beim Kontrolltermin war die Hinterhandmuskulatur locker, das Knie nicht mehr instabil.
So läuft der Wallach wieder fröhlich ins Gelände und einmal pro Woche mit einem Reitkind in der Bahn. Weiter so, Lance!