Operationen sind schwere Eingriffe – Osteopathie unterstützt die Heilung
Zwei Pferde wurden mir in den letzten Monaten vorgestellt nach Kolik-Operationen.
Beide Besitzer hatten mich wegen anderer Probleme gerufen, nämlich Widersetzlichkeit beim Reiten bzw. Abwehrverhalten beim Hufegeben hinten. Natürlich ergab die ausführliche Untersuchung bei beiden Tieren verschiedene Befunde. Kein Reitpferd ist frei von Baustellen.
Gemeinsam hatten sie aber die Verspannungen an den Flanken, die Berührungsempfindlichkeit an der Kruppe, die Abwehrreaktionen an der Hinterhand, die Schwierigkeiten im Galopp.
Auch wenn die Narben am Bauch äußerlich gut verheilt, die Kliniktage Monate her waren, die Operationen hatten doch ihre Spuren hinterlassen. Massive Verspannungen strahlten aus der OP-Region weit in die komplette Hinterhand durch die krampfenden Schmerzen der Kolik, den Transport in die Klinik, die Durchtrennung der Bauchdecke in allen Schichten, das lange Liegen auf dem Rücken, das Aufrappeln nach der Betäubung…
Meine Behandlung bestand in Osteopathie zur Lockerung der Faszien und Muskeln. Es reichte in diesen Fällen nicht, am Bewegungsapparat zu arbeiten. Auch die inneren Unterteilungen des Körpers – Zwerchfell und vor allem Beckeneingang und Beckenboden – mussten sanft entspannt werden.
Die Abwehrreaktionen waren direkt nach der Behandlung weniger, aber nicht komplett weg. Die Pferde erinnerten sich an den Schmerz und waren zunächst noch misstrauisch. Aber schon nach ein paar Tagen konnten beide Besitzer berichten, dass die Empfindlichkeiten weg waren und weg blieben.