Bandscheibenvorfall beim Hund

Das sind schlimme Schmerzen. Manchmal kommen Lähmungserscheinungen dazu. Oft passiert es ganz plötzlich: Der Hund schreit auf und krümmt den Rücken. Manche Tiere können ein Hinterbein nicht mehr benutzen und stehen kläglich auf drei Beinen. Hund und Besitzer leiden.

Der Tierarzt hilft akut und für die ersten Tage mit Schmerzmitteln. Mancher Hundemagen verträgt die Schulmedizin nicht und das Tier muss sich übergeben. Eine Rückenoperation droht, wenn die Lähmungen nicht kurzfristig zurückgehen.

So war es bei meinen Patienten Rudi, einem Rauhaardackel, und Ayla, einer mittelgroßen Mischlingshündin (Foto).

Gemeinsam mit den Besitzern verfolge ich das Ziel, die schwere Operation zu vermeiden.

Dazu muss der betroffene Wirbelbereich gefunden werden. Oft – aber nicht immer – sind es Lendenwirbel. Sie stehen dann eng, die Bandscheibe ist verlagert und eingeklemmt. Die krampfenden Muskeln verschlimmern die Situation, weil sie die Schiebegelenke zwischen den Wirbeln zusätzlich schließen. Nerven sind gequetscht und verursachen Schmerzen, Schonhaltungen, Taubheitsgefühle in der Haut und eben ggf. Bewegungseinschränkungen.

Die Behandlung besteht in Massagen, die die Muskeln beruhigen und entspannen. Das nimmt auch Schmerzen. Besonders gute Erfolge habe ich mit der Dehnung der Faszien über den betroffenen Wirbeln. Das schafft Platz, die Hunde entspannen unmittelbar, der geklemmte Nerv kann wieder arbeiten.

Die Patientenbesitzer lernen die Handgriffe, unterstützen mit Wärme und Ruhe auf weichen Liegeplätzen. Nach ein paar Tagen ist dann klar, ob auf die Operation verzichtet werden kann – wie bei Rudi und Ayla.

Doch es ist noch nicht vorbei, die Besitzer werden angeleitet, mit welchen manuellen Techniken sie die Regeneration unterstützen können. Schließlich werden Übungen zum Muskelaufbau eingeübt. Damit es keinen Rückfall gibt!