Fallbeispiel Friese

Friesen, wunderschön recken sie ihren Hals in die Höhe… aber gut für die Wirbelsäule ist das nicht. Denn der Rücken wird dabei nach unten durch, die Brust nach vorne raus gedrückt. Manuelle Tiermedizin hilft.

Der Hals-Brust-Übergang

verdient besonders viel Aufmerksamkeit. Hier treffen viele Spannungen aufeinander. Sie entstehen beim Rumstehen durch den ewigen Zug der Schwerkraft. Sie werden ausgelöst durch falsches Reiten und verschlimmert, wenn der Sattel schlecht passt. Beim Friesen gefährdet das Zuchtziel der hohen Aufrichtung den Hals-Brust-Übergang zusätzlich.

Wie behandele ich Friesen und andere Pferde mit manueller Tiermedizin?

Erst lockere ich die Muskeln, insbesondere die Rumpfträger, die Rücken- und Schultermuskeln mit Physiotherapie. Außerdem verschiebe ich die Faszien, insbesondere am Hals und auf dem Widerrist mit Osteopathie. Dann mobilisiere ich die vorderen Brustwirbel über Widerrist und Brustbein, ähnlich der Chiropraktik. Danach kann sich der Rücken wieder heben.

Jetzt kommt das Genick dran. Mit Osteopathie öffne ich den Spalt zwischen Hinterhaupt und erstem Halswirbel. Mit Stresspunktmassage lockere ich die Nackenstrecker. Dann schiebe ich die einzelnen Halswirbel auseinander, denn Gelenke lieben es, wenn sie geöffnet werden. Zum Schluss schaukele ich das Rückenmark mit CranioSacraler Therapie.

Am Ende erhält der Besitzer Hausaufgaben und verlängert die Behandlung damit ein paar Tage.

Die Wirbelsäule ist wieder mobil. Jetzt fehlt nur noch die Tragkraft.

Deshalb biete ich den Kunden anschließend Unterricht in Physiotherapie an der Longe, das ist lockere Bewegung in korrekter Haltung am Kappzaum auf der ganzen Bahn. Die Tragemuskeln werden auftrainiert. So bleibt auch der wunderschöne Friese lange gesund.

Aufrichtung
Halsheber behandeln
1. Halswirbel